Das Duale System DSiM ® in der Mediation
Das Duale System in der Mediation beschreibt die Möglichkeit, dass ein Mediant parallel zur Mediation Unterstützung außerhalb der Mediation in Anspruch nimmt, um den Verlauf der Mediation, zunächst für seinen Teil, zu unterstützen.
Stockende oder mühsam erscheinende Verhandlungen in der Mediation, aufgrund persönlicher Sichtweisen und Haltungen, werden durch das DSiM unterstützt. Diese Unterstützung eines oder mehrerer Medianten kann durch ein Coaching oder andere förderliche Begleitung oder Unterstützung der Medianten stattfinden. Es handelt sich um eine individuelle Unterstützungsmaßnahme, die von dem Medianten (der Konfliktpartei) in Anspruch genommen wird. Es ist keine fachliche Unterstützung durch einen Berater, wie zum Beispiel einen Rechtsanwalt oder Steuerberater. Der Mediator übernimmt hier keine Funktion und hat keinen Einblick, es sein denn, dass der Mediant in der nächsten Mediationssitzung davon berichtet. Sehr wohl kann der Mediator eine solche Möglichkeit zum Gelingen der Mediation unter Einhaltung der Allparteilichkeit anregen. Idealerweise entsteht für die Mediation durch das DSiM keine zeitliche Verschiebung. Die Schleife in das DSiM dient dem Medianten und der Mediation. Es kann beschleunigen, vereinfachen, Vertrauen schaffen, Ängste und Sorgen beseitigen. Im Umkehrschluss kann man sagen: Ist der Mediationsprozess durch das Vorgenannte zäh und stockig oder belastet, kann das DSiM sinnvoll sein.

… Bäume auf dem Weg … das „Duale System“ als individuelle Maßnahme… ein EXKURS
Es gibt nichts Gutes, außer du tust es. Stell dir vor, dass Baumstämme deinen Weg versperren. Sie hindern dich schon lange daran, dahin zu kommen, wo du eigentlich gerne sein möchtest. Du hast schon viele und andere Wege ausprobiert, doch bringen dich diese bisher nie auf die andere Seite. Selbst den Schlüssel für den Bagger, mit dem du diese Bäume auf die Seite schaffen kannst, hast du bisher nicht genutzt, weil du vielleicht Angst, Vorbehalte oder Zweifel hast oder dachtest, dass das gefälligst ein Anderer zu tun hat und nicht immer du! Nur, es handelt sich um deine Bäume in deinem Leben. Auch der Versuch, dem Freund den Bagger und die Baumstämme zu vererben, hat nicht funktioniert. Es ist dein Holz, deine Stämme und dein Bagger. Nur du hast den Schlüssel für den Bagger und der Bagger läuft nur mit dir und deinem Schlüssel und Zutun, mit keinem anderen Menschen, in keiner anderen Kombination.
Machen musst du es, es ist dein Job, dein Leben. In dieser Situation und Erkenntnis Unterstützung zuzulassen, das ist das DSiM, das Arbeiten mit einem Coach. Offenheit für neue Sichtweisen, Denken, Handeln und Einsichten, statt zu verharren in dem, was bisher nicht die erwünschten Ergebnisse gebracht hat.
Wo kommen die Barrieren her? Manche Barrieren schaffen wir nach einem inneren Beschluss und großer Absicht schnell selbst aus dem Weg und machen den Weg frei für neue Ergebnisse. Und es gibt Hindernisse, die wir zwar beseitigen wollen, jedoch noch nicht genau wissen, wo sie begraben liegen. Sie (be)hindern uns, ohne dass wir sie konkret kennen oder benennen können.
Scheinbar unüberwindbare Hindernisse oder hinderndes Verhalten oder Denken werden überwunden, mit Hilfe z.B. eines Coaches. Ist das Hindernis beiseite geräumt, ist der Weg frei, um fortzufahren für z.B. gemeinsame Ziele in der Mediation.
Ein Coaching ist eine Unterstützung, die unabhängig von einer Mediation stattfinden kann. Ggf. kann ein Coaching ein Konfliktpotential im Vorfeld lösen, sodass durch Erkenntnisse genau dieses Potential aufgelöst wird, weil sich Standpunkte verändern. Entscheidend ist, ob jemand bereit ist, seinen alten Standpunkt aufzugeben und einen neuen zu probieren.
Verantwortung übernehmen. Auf dem Weg der Mediation liegen gelegentlich hier und dort Bäume auf dem Weg, manchmal gehören sie dem Einen, dann muss der ran und manchmal gehören sie dem Anderen, dann muss dieser ran. Viele Sperren haben wir schon lange vor der Mediation besessen, wir haben sie lediglich nur mehr oder weniger bemerkt und beachtet oder gar verdrängt oder weggeschaut.
Manche Sperren haben wir auch gemeinsam mit einem Vertrauten aufgebaut und jetzt geht es darum, wer Schuld daran hat, dass die Sperre existiert und uns daran hindert, Spaß am Leben, in der Familie, in der Beziehung, im Beruf oder in der Nachbarschaft zu haben. Das Denken in Schuld ist kein zukunftsweisendes Denken, weil es in die Vergangenheit führt, obwohl wir rational wissen, dass wir in der Vergangenheit nicht unsere Zukunft finden. Denken in der Kategorie Schuld ist so kontraproduktiv wie die Frage nach dem „Warum“. Wenn wir in Schuld denken, denken wir auch in Unschuld. Dann denken wir auch in Richtig und Falsch oder Gut und Schlecht oder Täter und Opfer – in jedem Fall ist es ist eine Spirale nach unten, ein Weg, der oft gegangen wird im Glauben und Wissen gut aussehen zu müssen und keine Fehler machen zu dürfen.
Den Ausstieg aus dieser Spirale erkennst du z.B. daran, dass du dich für die Mediation oder das Thema Coaching interessierst. Es ist der Versuch, Konflikte und Fragen gemeinsam und friedlich zu lösen, damit das, was Verbindung ausmacht und bestehen bleiben kann, nicht auch noch verloren geht.
Vor Gericht streiten bedeutet oft, dass dort der Rest an Respekt und Achtung auch noch weggespült wird. Außerdem entscheidest du in der Mediation, was passiert, für was du dich entscheidest und welches Ergebnis du unterschreibst – du beauftragst keinen Rechtsanwalt, für dich zu streiten und zu kämpfen, sondern dich bestenfalls zu beraten und auch das ist je nach Thema wichtig. Und du wartest nicht ab, bis ein Richter seine Entscheidung trifft, die gegebenenfalls keinem gefällt, außer dem Richter – du übernimmst Verantwortung.
Wenn du nicht weißt, ob ein Verfahren wie Mediation oder Coaching richtig ist und die Unsicherheit überwiegt, kannst du dich auch fragen, was du zu verlieren hast.